Museum Ludwig, Köln
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Über den Wert der Zeit Neupräsentation der Sammlung für Gegenwartskunst
Die Sammlung des Museum Ludwig umfasst die wichtigsten Positionen der Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwartskunst. Die Werke der Klassischen Moderne und der Kunst nach 1945 bis 1970 sind chronologisch vom oberen zum mittleren Stockwerk geordnet. Die Gegenwartskunst im Treppenhausbereich und im Untergeschoss bildet das Rückgrat und Fundament des Hauses, von der in die Vergangenheit und in die Zukunft geblickt wird. Dabei vermittelt die Sammlung die vielfältigen medialen und konzeptuellen Erscheinungsformen der Gegenwartskunst, die keinem festgefügten Kanon folgen und sich nicht in Stilrichtungen einordnen lassen.
Alle zwei Jahre zeigt das Museum Ludwig Gegenwartskunst aus seiner Sammlung in einer neuen Präsentation. Dieses Mal wird der Blick auf verschiedene Verständnisse von Zeit gelenkt und darauf, in welcher Form Künstler*innen das Thema in ihren Arbeiten aufgreifen. Viele Künstler*innen machen mit ihren Arbeiten darauf aufmerksam, dass Kunst in der Gegenwart erfahren wird. Zugleich werden Erinnerung, Gedächtnis und Geschichtsschreibung befragt. Die Klammer der Präsentation bildet die Vorstellung vom „Wert der Zeit“ – einem gesellschaftlich bestimmten Wert, dem die abstrakte, messbare Zeit zugrunde liegt.
Ausgangspunkt ist Walter Benjamins eindringliches Bild des „Engels der Geschichte“, mit dem er 1940 das Verhältnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellte. Benjamin entwarf damit das Denkbild für eine kritische Geschichtsschreibung, die von den ökonomischen Bedingungen ausgeht. Es findet sich in verschiedenen Facetten in den ausgestellten Werken wieder. In ihnen kommt Zeitlichkeit zum Tragen, Vergangenes wird im Verhältnis zum Gegenwärtigen reflektiert oder Zukünftiges antizipiert.
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