Lenora de Barros
To Double Images is to Multiply or to Divide Ideas?
Lenora de Barros: Spielräume!
“Was mit der Verkümmerung des Scheins, dem Verfall der Aura
in den Werken der Kunst einhergeht, ist ein ungeheurer Gewinn an Spiel-Raum”
Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, 1936.
Walter Benjamins Worte haben im 20. Jahrhundert einen radikalen Wandel im Bereich der Bilderbetrachtung vorausgesagt. Er schuf einen historischen Rahmen für eine Reihe von Transformationen in Museums- und Galerieräumen. Zum Glück war Benjamin nicht allein. In den 1930er Jahren widmeten sich andere aufmerksame Schriftsteller wie der Brasilianer Mário de Andrade und der Spanier Federico García Lorca der Kraft des Spiels und den Vorteilen der Reproduktion von Bildern. Außerdem lieferten sie andere Existenzformen von Aura und dem Geist oder el duende, in Lorcas Worten.
Es ist innerhalb der Tradition des Spiels, der Reproduzierbarkeit und des Geistes das Lenora de Barros ihre Arbeit entwickelt. Die Physiognomie ihrer Arbeit ist eine Reihe besonderer Spiele. Die Künstlerin spielt, und ohne zu gewinnen oder zu verlieren, gewinnt das Spiel. Anders als von Benjamin angekündigt, spielt Lenora de Barros mit der Aura, ihr Spiel aurisiert den Blick der Zuschauer.
Erstens, weil die Künstlerin das Spiel so konfiguriert, dass es mit dem Spiel spielt. Während des Spiels beschäftigt sich der Betrachter mit neuen Regeln rund um den Umgang mit Ball, Kissen, Tischtennisplatte, Damespiel und Bildern. Die ganze Ausstellung findet in dieser Zeit statt, in der ein Spiel gespielt wird. Ohne den Kunstgriff der direkten Partizipation am Kunstwerk sind wir auch Betrachter bisher geheimer Regeln. Was sind diese Regeln? Die erste davon ist eine Ontologie der Redundanz: „coisa em si“. De Barros sagt, dies sei das „Ding selbst“.
Im Spiel von Lenora de Barros hat das „selbst“ einen Wert in sich selbst. Wiederholung ist eine sinnvolle Handlung. Es gibt keinen Verschleiß.
Zweitens treffen sich im Geiste der Redundanz die Ähnlichkeiten. Im Vordergrund spielt ein Tischtennisball mit dem Blick des Betrachters. Dieses Spiel provoziert Synästhesie. Bitte denken Sie daran: Lenora de Barros ist eine Dichterin. Durchdrungen von den unterschiedlichsten Praktiken, die der Begriff Poesie besitzt, ist sie in der Lage, den Blick der Betrachter zu einem einzigartigen Hörakt zu mobilisieren: Der hüpfende Ball existiert auch durch Worte. Hier ist das Spiel vom „Ping-Poem“. Das Auge hört, und das Ohr sieht.
Einmal mehr macht Lenora de Barros einen weiteren Schritt über Benjamins Anmerkung hinaus, die uns als Ausgangspunkt dient. Spielend erweitert sie in ihren „umas“-Kolumnen (Übersetzung: „etwas“) die Wiedergabefähigkeit von Klang, Stimme, Handbewegungen und in einzigartigem Schreiben. De Barros spielt, wenn sie schreibt: „Bilder zu verdoppeln heißt, Ideen zu multiplizieren oder zu teilen?“ Damit reproduziert sie Serien, die das Unendliche und das Minimale anstreben. Wie auch immer, sie muss jedoch nicht zu solchen Extremen gehen. Sie spielt in Zwischenräumen. Ihr Spiel ist das Feld der Bilder, das auch den Ton einschließt, also die akustischen Bilder.
Die dritte und letzte Regel ist die des Signifikanten selbst. Hier entlarvt das „coisa em si“ („Ding an sich“) das „si da coisa“ („an sich der Sache“). Redundanz wiederholt sich nicht immer, sondern erzeugt minimale Unterschiede. Lenora de Barros ist in der Kunst der Parodie angesiedelt. Sie parodiert die Vorstellung von Reproduktion, Spiel, Arbeit, Zeit und Raum. Die Idee selbst. Die Idee an sich selbst.
Bei Lenora de Barros ist Redundanz eine theatralische Kunst. Eine andere Spielidee, die die englische Sprache zulässt, ist die des Theaterspiels. Kombiniert mit der Regel der Synästhesie gewinnen die Hände Masken. Mit den Händen spielend gehen Tragödie und Komödie eine unendliche Parodie ein. Parodie ist hier im Sinne des brasilianischen Dichters Haroldo de Campos zu verstehen, der das Wort im Sinne einer griechischen Etymologie liest: Parallelgesang („Para Ode“). Alles singt gleichzeitig. Dieser Chor, den wir Ausstellung nennen, ist eine der klügsten Verwendungen der Simulation in der Poesie, die, um ihre lange Existenz auf der Erde fortzusetzen, zum geschicktesten Objekt des Spiels wird. Nur wenige Sensibilitäten können die taktile Performance eines „Spielraums“erreichen.
Wie schön ist es, Lenora de Barros spielen zu erleben!
Eduardo Jorge de Oliveira
Eduardo Jorge de Oliveira ist Professor für Literatur, Kultur, Medien und Brasilianische Studien am Institut für Romanistik der Universität Zürich, Schweiz, und Associate Researcher am DFK, Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris. Er schreibt über Literatur und bildende Kunst.
Lenora de Barros wurde 1953 in São Paulo geboren. Sie begann ihre künstlerische Arbeit in den 1970er Jahren unter dem Einfluss der visuellen Poesie (insbesondere von Noigandres, der Gruppe für konkrete Poesie in Brasilien) und den experimentellen Kunstbewegungen der Zeit. Eines ihrer ersten Kunstwerke, Poema (1979), eine fotografische Performance, in der die Künstlerin sinnlich mit einer Schreibmaschine interagiert, wurde von der Kuratorin Cecilia Alemani für die Ausstellung The Milk of Dreams im Hauptpavillon in den Giardini bei der 59. International Art Exhibition La Biennale di Venezia ausgewählt. Poema war auch Teil der ikonischen Ausstellung Radical Women: Latin America Art, 1960 – 1985, die 2017 im Hammer Museum of Art, Los Angeles, und 2018 im Brooklyn Museum, New York, und in der Pinacoteca do Estado de São Paulo, São Paulo, gezeigt wurde.
Die Ausstellung bei Georg Kargl Fine Arts vereint eine Werkgruppe der Künstlerin, welche 1990 ihren Ursprung mit einer Ausstellung im Kulturzentrum Mercato del Sale in Mailand hatte. Lenora de Barros integrierte Elemente des Ping Pong Spiels als Unterstützung für poetische und visuelle Erfahrungen, welche spielerische und interaktive Aspekte, sowie Fragen der Befruchtung und Reproduktion - sowohl von Frauen als auch von Poesie und Kunst - untersuchten. Auf den in der Ausstellung gezeigten Schwarz-Weiß-Fotografien von 1990 tritt die Künstlerin in eine spielerische Beziehung zum eigenen Körper und in ein Gespräch mit den bedruckten, an Eizellen erinnernden Tischtennisbällen - coisa em si (Ding an sich) und coisa de nada (Ding von nichts). Die von Lenora de Barros als Ping Poems benannte Werkgruppe erfährt diverse Weiterentwicklungen, wie Skulpturen aus Tischtennisschlägern und -netzen, Foto- und Videoperformances und auf Tischtennisbälle gedruckte poetische Texte.
In der gegenwärtigen Ausstellung präsentiert die Künstlerin zwei neue Werkgruppen: Jogo de Luvas (Glove Games), 2022 und A Revolta da Delicadeza (The Revolt of Delicacy), 2021/22. Jogo de Luvas ist eine Serie von Fotoperformances, in der de Barros mit ihren behandschuhten Händen einen mit dem Wort „Poem“ bedruckten Tischtennisball bearbeitet. A Revolta da Delicadeza besteht aus Kissen, Stoffen, Gaze und ähnlichen Materialien, und kann ebenfalls im Kontext der Weiterentwicklung der Ping Poems gelesen werden.
Ebenso zeigt de Barros eine neue Version eines „Ping Poem“-Tisches“ (die erste Version stammt aus dem Jahr 2000) und verteilt mit einzelnen Worten bedruckte Tischtennisbälle über den Galerieboden. Zusammengefügt stellen die Worte auf den Tischtennisbällen die Frage: „to double images is to multiply or to divide ideas? (Bilder zu verdoppeln bedeutet, Ideen zu multiplizieren oder zu teilen?)”
Teil der Ausstellung ist schließlich auch die Videoperformance Jogo de Damas (Checkers), 2013 in der die Künstlerin poetische Dialoge mit anderen Künstlerinnen wie Cindy Sherman, Anette Messager, Méret Oppenheimer und Lygia Clark führt. Die Texte für das Video wurden von de Barros zwischen 1993 und 1996 im Rahmen einer experimentellen Kolumne über Kunst in der Zeitung „Jornal da Tarde“ aus São Paulo geschrieben.
Biography
born 1953, lives and works in São Paulo
Selected Solo Exhibitions
2024
Bronx Museum, New York (upcoming)
Leonora de Barros: Fogo no Olho, Museu Paranaese, São José dos Pinhais, Curitiba
2023
Não Vejo a Hora (I Can't Wait), Gomide & Co. Gallery, São Paulo
2022
Lenora de Barros, Minha Língua, Pinacoteca do Estado, São Paulo
To Double Images is to Multiply or to Divide Ideas?, Georg Kargl Fine Arts, Vienna
Retromemória – a dialogue with Louise Bourgeois’s Spider, Museu de Arte Moderna de São Paulo, São Paulo
2019
Wanted by Myself, Georg Kargl BOX, Vienna
CAL Collection - Casa Niemeyer, Universidade de Brasília, Brasília, Brazil
2018
SÓ Línguas, Galeria Millan, São Paulo
2017
Pisa na Paúra (Step on Fear), Galeria Millan, São Paulo
2016
ISSOÉOSSODISSO (THISISTHEBONEOFTHIS), Paço das Artes e Oficina Oswald de Andrade, São Paulo
XÔ-DOR, Parede da Gentil, Gentil Carioca, Rio de Janeiro
2015
Volume Morto (Dead Volume), Auroras, São Paulo
2014
Umas e Outras (Some and Others), curated by Glória Ferreira, PIVÔ, São Paulo
2013
Umas e Outras (Some and Others), curated by Glória Ferreira, Casa de Cultura Laura Alvim, Rio de Janeiro
2011
Sonoplastia (Sound Effects), Galeria Millan, São Paulo
Destempos (Dis times), Laura Marsiaj Arte Contemporânea, Rio de Janeiro
2010
Revídeo, Oi Futuro Flamengo, Rio de Janeiro
Issoéossodisso (Thisistheboneofthis), Passagem Project, Oi Futuro Ipanema, Rio de Janeiro
2009
Só por es-tar (Just for be-ing), Galeria Millan, São Paulo
2008
Temporália (Timely), Galeria Millan, São Paulo
2007
Retalhação (Retaliation), Centro Universitário Maria Antonia-CEUMA, USP, São Paulo
2006
Não quero nem ver (I don’t want to see nothing), Paço Imperial, Rio de Janeiro
2005
Não quero nem ver (I don’t want to see nothing), Temporada de Projetos, Paço das Artes, São Paulo
2003
Procuro-me-Procura-se (Wanted by myself – Wanted), video-installation, ARCO, Up and Coming, curated by Miguel Hafe Von Perez, Madrid
Ping-poems, Fundação do Centro de Estudos Brasileiros, Buenos Aires
2002
Game is over, Galeria Laura Marsiaj Arte Contemporânea, Rio de Janeiro
Procuro-me (Wanted by myself), Centro Cultural Sérgio Porto, Rio de Janeiro
Procuro-me (Wanted by myself), Centro Universitário Maria Antonia, São Paulo
2001
O que que há de novo, de novo, pussyquete? (What’s new, is a new, pussycat?), Galeria Millan, São Paulo
1990
Poesia é coisa de nada (Poetry is something from nothing), Galeria Mercato del Sale, Milan
Selected Group Exhibitions
2024
Body at Play, Georg Kargl BOX, Vienna
MACBA Collection. Prelude. Poetic intention (curated by Elvira Dyangani Ose, Antònia Maria Perelló, Patricia Sorroche and Teresa Tejada), MACBA, Buenos Aires, Argentina
Isita ao acervo #4 - Diálogos, Galeria Anita Schwartz, Rio de Janeiro
Politica e Vanguarda (1964)/85)na colecao Lili e Joao Avelar (curated by Joao Avelar), Museu Inimá de Paula, Belo Horizonte – MG, Brazil
2023
Lingua Franca, Bratislava City Gallery, Bratislava
POW e/ou BLEFE, Massapê Projetos, São Paulo
Mostra da Coleção Itaú de Fotografia Brasileira (curated by Eder Chiodetto), Instituto Tomie Othake, São Paulo
Narrativas em Processo: Livros de Artista na Coleção Itaú Cultural (curated by Felipe Scovino), Museu de Arte do Rio (MAR), Rio de Janeiro
Off-Register: Publishing Experiments by Women Artists in Latin America, Center for Book Arts, New York
50 Años, SUBTE, Montevideo
Casa no Céu, Galeria Vermelho, São Paulo
The Square, Bottega Veneta, Casa de Vidro Lina Bo Bardi, São Paulo
Qué Cosa, La Poesía Visual? Centro Cultural Kirchner, Buenos Aires
Anita Schwartz XXV, Galeria Anita Schwartz, Rio de Janeiro
Future Brazil: The Forms of Democracy, Museu Nacional da República, Brasilia
Le Plaisir du Texte, Musée des Beaux-Arts, Le Locle
2022
Konkret Global, Kulturspeicher Würzburg, Würzburg
Janelas, Bibliothèque Jean Laude, Musée d´Art Moderne et Contemporain, Saint-Étienne
Des(hechos) del lenguaje. Desvaíos gráficos, sonoros y perfomativos, Museo del Grabado, Buenos Aires
the other world, the world of the teapot. tenderness, a model, Kestner Gesellschaft, Hannover
Arte Atual - Por muito tempo acreditei ter sonhado que era livre, Instituto Tomie Ohtake, São Paulo
The Milk of Dreams, 59th International Art Exhibition of La Biennale di Venezia, Venice
Oh, I Love Brazilian Women!, apexart, New York
Cartas ao Mundo, Sesc Paulista, São Paulo
Terra em Tempos: fotografias do Brasil, MAM Rio, Rio de Janeiro
Parada 7: Arte e, Resistência, Centro Cultural da Justiça Federal e Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica, Rio de Janeiro
KLANGFARBENMELODIE: melodia de timbres, Galeria Anita Schwartz, Rio de Janeiro
Dangerous Beauty /Revisited/ (curated by Stefan Stoyanov and organized by Public Art Foundation and Art Agency), Public Art Foundation, Bulgaria
REVIRAVOLTA, Museu de Arte do Espírito Santo e Galeria Homero Massena, Vitória, Brazil
Stas e Turmalina (Arrows and Tourmalines), Casa de Cultura do Parque, São Paulo
2021
Oh, I Love Brazilian Women, apexart, New York
A máquina do mundo, Arte e indústria no Brasil 1901-2021, Pinacoteca do Estado de São Paulo, São Paulo
Ausente Manifesto, Ver e Imaginar no Arte Contemporanea, SESC, São Paulo
10th 3M Arts Exhibiton – Common Place: Crossings and communities in the city. Alto do Ipiranga Metro Station, São Paulo
Babaloo Monsters, Fortes D’Aloia & Gabriel Gallery, São Paulo
Brazilianism – Postmodernism, CCBB, Rio de Janeiro
Air, Casa de Cultura do Parque, São Paulo
The Poetry of Translation, Merano Arte, Merano
GEORG KARGL EDITIONS, Georg Kargl Permanent, Vienna
2020
Mostra Crear Mundos (Create Worlds Show), Fundación Proa, Buenos Aires, Argetina
10th 3M Arts Exhibiton – Common Place: Crossings and communities in the city. Ibirapuera Park, São Paulo
Tools for Utopia. Works from the Daros Latinamerica Collection, Kunstmuseum Bern, Bern
In aller Munde. Das Orale in Kunst und Kultur, Kunstmuseum Wolfsburg, Wolfsburg
Attempt at Rapprochment, Georg Kargl Fine Arts, Vienna
In the Heat of the Hour, M.A.P.A – Modes of Action for Propagating Art, Viva Projects, outdoor at Belo Horizone, Brazil
DEMOCRACY AND FREEDOM, DOC Galeria, outdoor at Paulista Av., São Paulo
Poetic/Political Body, Portas Vilaseca Galeria, Rio de Janeiro
Central Duo, IKREK Editions, Mario de Andrade Library, São Paulo
Samba in The Dark, Anton Kern Gallery, Nova York, New York
2019
Der Montierte Mensch, Folkwang Museum, Essen
ShipShape, exposição para Anozero – Bienal de Arte Contemporânea de Coimbra, A Terceira Margem, Coimbra
Em Forma de Família – Lenora, Geraldo e Fabiana de Barros, Galeria Roberto Alban, Salvador
Estratégias do Feminino, Farol Santander, Porto Alegre
MANJAR Para Habitar Liberdades, Solar dos Abacaxis, Rio de Janeiro
Mulheres em Cena, Paço das Artes na Pinacoteca Forum das Artes, Botucatu
Aurora Picture Show, Houston, USA
Experienza Live Cinema #4, OM.Art, Rio de Janeiro
2018
Political Adorno, Maus Hábitos Cultural Intervention Space, Porto, Portugal
Brasília Extemporânea, curated by Ana Avelar, Casa Niemeyer
Arte-veículo, curadoria de Ana Maria Maia, SESC Pompéia, São Paulo
Estratégias Conceituais Bergamin & Gomide
Intervenções Urbanas – Fogueira de Gelo, curated by Ulisses Carrilho, Morro do Pão de Açúcar, Rio de Janeiro
I Mostra de Filmes de Artista – Espaço Cultural porto Seguro, São Paulo
Radical Women: Latin American Art, 1960-1985, Hammer Museum, LA,
Brooklyn Museum, New York-NY, USA; Pinacoteca do Estado, São Paulo, Brasil
Ready Made in Brazil, curated by Daniel Rangel, FIESP, São Paulo
The Way You Read A Book Is Different To How I Tell You A Story, Curated by Marta Ramos Yzquierdo, Jahn und Jahn, Munich, Germany
Palavra-Coisa, curated by Daniel Rangel, Galeria Carbono, São Paulo
A Tale of Two Worlds. Experimental Latin American Art in Dialogue with the
MMK Collection 1940s-1980, MMK - Museum of Modern Art, Frankfurt
2017
FORMAS, Galeria Jaqueline Martins e Galeria Milan, Edificio Bratke, São Paulo
Radical Women: Latin American Art, 1960-1985, Hammer Museum, Los Angeles, USA
L’Éloge de L‘Heure”, Le Grand-Hornu, Hornu, Belgium
Experienza Live Cinema #1, New Jersey, USA
Past/Future/Present, Contemporary Brazilian Art from the Museum of Modern Art, São Paulo; Phoenix Art Museum, Arizona; MAM, São Paulo
Beyond the Page, print exhibiton, Brazil
2016
Ver con los oídos – Poeticas de Las temporalidades, SIART – Bienal Internacional de Arte, La Paz, Bolivia
Paisagens Invisíveis / Invisible Landscapes, Museu Brasileiro de Escultura MUBE, São Paulo
Riso e Lágrima não tem sotaque / Laughter and Tears Have No Accent, Camden Arts Centre, London, England
Experimentação e Visualidade na Poesia / Experimentation and visuality in poetry, São Paulo-SP, Brazil
Indelével, at Arte Clube Jacaranda, Villa Aymoré, curated by Vicente de Mello, with Iole de Freitas, Janaina Tschape, Maria Laet and Virginia de Medeiros, Rio de Janeiro
Soft Power - Arte Brasilin in tandem with Eli Sudbrack and Cid Campos, Kunsthal KadE, Amersfoort
Space to Dream: Recent Art from South America, Auckland Art Gallery Toi o Tāmaki, curated by Zara Stanhope and Beatriz Bustos Oyanedel, Auckland, New Zealand
2015
Resistance Performed – Aesthetic Strategies under Repressive Regimes in Latin America, Migros Museum, Zurich
Poem Nº 00000000000000000000000000000, 9 curators: Stefania Palumbo, Gigiotto Del Vecchi, Suportico Lopez & Mendes Wood, São Paulo
Reverta – Arte e Sustentabilidade (Reverta - Art and Sustainability) na Oca, Parque do Ibirapuera, São Paulo
L’Eloge de l’heure, MUDAC - Musée de design et d’arts appliqués contemporains, Lausanne
Encruzilhada, curated by Bernardo Mosqueira, Escola de Artes Visuais do Parque Lage, Rio de Janeiro
Regarding Forms, Solo Project, ARCO Madrid, curated by Kiki Mazzuccheli, Emiliano Valdês, Miguel A. Lopez, Madrid
Frestas – Trienal de Artes, curated by Josué Mattos, Sorocaba
Alimentário, Museu de Arte Moderna do Rio do Janeiro – MAM, Rio de Janeiro
2014
we have nothing to say, Mandragoras Art Space, New York, USA
CUT, PASTE, REPAIR: A Hundred Years of Collage, Sicardi Gallery, Houston
PREGAÇÃO, Pioneer Works, Brooklyn
ULTRAPASSADO I and II, Broadway 1602, New York
Estado de Suspensão, COLETOR, São Paulo
Poder provisório – Fotografia no Acervo do MAM, curated by Eder Chiodetto 31 mar-15 jun, Museu de Arte Moderna de SP, São Paulo
140 Caracteres, Museu de Arte Moderna de São Paulo – MAM, São Paulo
MAR – Museu de Arte do Rio Collection, Rio de Janeiro
2013
30th Biennal – Transformations in Brazilian art from the 1st to the 30th edition, Fundação Bienal de São Paulo – Parque Ibirapuera, Portão 3, São Paulo
17th Biennal of Cerveira, Cerveira
Panoramas do Sul, 18th Contemporary Art Festival Sesc Videobrasil, São Paulo
Everywhere but Now, 4th Thessaloniki Biennial of Contemporary Art
Circuitos Cruzados: O Centre Pompidou encontra o MAM, Grande Sala e Sala
Paulo Figueiredo Museu de Arte Moderna de São Paulo – MAM, São Paulo
FOOD – Reflections on Mother Earth, Agriculture, and Feeding by Artists and Filmmakers, Musée Ariana / Spazio Oberdan, Milan
III Mostra do Programa de Exposições 2012, Centro Cultural São Paulo
Para além do arquivo, Paço das Artes SP, instituição da Secretaria de Estado da Cultura, e o Centro Cultural Banco do Nordeste (CCBNB), Fortaleza
Itaú Collection of Brazilian Photography, curated by Eder Chiodetto, Paço
Imperial – Centro Cultural do IPHAN, Rio de Janeiro
Trienal Poli-Gráfica de San Juan América Latina y el Caribe Edición 2012: El Panal – The Hive, Caribe
VOX – Soledad Arias / Lenora de Barros / Sam Winston, Alejandra von Hartz Gallery, Miami, USA
2011
Caos e Efeito, ITAU Cultural, São Paulo
11th Biennial of Lyon – Une terrible beauté est née, Lyon, France
Mapas Invisíveis, Caixa Cultural, Conjunto Nacional, São Paulo
MERIDIANOS, (dialogs program about art organized by Casa Daros
Latinamerica-RJ, Oi Futuro, MAM-RJ e CCBB-RJ) that resulted in the elaboration of a film-performance with the conception of Lenora de Barros and the Mexican artist Teresa Serrano, Rio de Janeiro-RJ, Brazil
2010
Jogos de Guerra, Memorial da América Latina, curated by Daniela Name, São Paulo
2009
Radiovisual (Artist-curator), 7th Mercosul Biennial, 2009 – Grito e Escuta (Screaming and Hearing), Porto Alegre
FOR YOU, The Daros Latinamerica Tapes and Video Installations, Zurich
2008
Heteronímia Brasil, curated by Adolfo Montejo Navas, Museu de América, Madrid
MAM 60, curated by Annateresa Fabris e Luiz Camillo Osorio, Museu de Arte Moderna de SP, São Paulo
2007
Arte, Deshonra y Violencia en el contexto Iberoamericano, Cubo del Centro Cultural de España, Montevidéu
Mulher, mulheres – um olhar sobre o feminino na arte contemporânea (Woman, Women – a look over the feminine in contemporary art), curated by Adelina von Fürstemberg, SESC Paulista, São Paulo
Entre a Palavra e a Imagem (Between the word and the image), Museu da Cidade (Pavilhão Branco), Lisbon
2006
MAM(na)OCA, Museu de Arte Moderna de São Paulo – MAM-SP, São Paulo
Desidentidad, Institut Valencià d’Art Moderne – IVAM (em parceria com MAM-SP), Valencia
Arquivo Geral (Laura Marsiaj Arte Contemporânea), CAHO, Rio de Janeiro
Manobras Radicais, Centro Cultural Banco do Brasil, Paulo Herkenhoff and Heloísa Buarque de Hollanda São Paulo
2005
4th Biennal of Mercosul, Porto Alegre, Brazil. Não quero nem ver, Paço das Artes, São Paulo
Tudo é Brasil, Paço Imperial, Instituto Itaú Cultural, Rio de Janeiro-RJ, Brazil
Múltiplos, Galeria Laura Marsiaj, Rio de Janeiro
2004
Palavra extrapolada, Sesc Pompéia, São Paulo
I Congresso Internacional Mídias: Multiplicação e Convergências, Faculdade Senac, São Paulo
A subversão dos meios, Instituto Itaú Cultural, São Paulo
Imagética, Fundação Cultural de Curitiba, Curitiba
2003
Artefoto, Centro Cultural Banco do Brasil, Rio de Janeiro
2002
1st RioArt Show, Museu de Arte Moderna do Rio de Janeiro – MAM-RJ, Rio de Janeiro
Visual Poetry, Mexic-Art Museum, Austin / Diverse Works Foundation, Houston (TX)
2001
Coleções 1, LGC Gallery, Rio de Janeiro / Luisa Strina Gallery, São Paulo
The overexcited body – Arte e Esporte na Sociedade Contemporânea, Palazzo Arengario, Milan/ Sesc Pompéia, São Paulo
2000
Ping-poema para Boris, na mostra Prêmio Multicultural do Estadão, Sesc Pompéia, São Paulo
Território Expandido, Sesc Pompéia, São Paulo
1998
24th Biennal de São Paulo, Brazil
1996
Do Ex-Libris a Home-Page, Paço das Artes, São Paulo
Utopia, Casa das Rosas, São Paulo
1995
4th Internacional Studio of Image Technology, Unesp and Sesc Pompéia, São Paulo
1994
Arte Cidade – A Cidade (e) Seus Fluxos (City Art – City And It’s Fluxus, Vale do Anhangabaú, Edifício Guanabara, São Paulo
A fotografia contaminada, Centro Cultural São Paulo, São Paulo
1993
3rd Internacional Studio of Image Technology, SESC Pompéia, São Paulo
1992
Transfutur – Visuelle Poesie, Galeria Pankow, Berlin
1990
Transfutur – Visuelle Poesie, Kunstetage de Kassel, Kassel
1983
17th Internacional Biennial of São Paulo, Biennial Foundation of São Paulo
1982
Arte em videotexto, Museu da Imagem e do Som – MIS, São Paulo
Performances
2014
we have nothing to say, Mandrágoras Art Space, in tandem with Laura Lona, New York, USA
PREGAÇÃO (NAIL ACTION) in tandem with the exhibition with Tunga, Pioneer Works, Brooklyn
2008
Errática, Poema ao Vivo, CCBB, Rio de Janeiro and São Paulo
2007
Para Ver Em Voz Alta (To see in loud voice), Errática, Poema ao Vico, CCBB, Rio de Janeiro
2004
Procuro-me (Wanted by myself), Cidade em Mutação, SESC Pompéia, São Paulo
2003
Poemix Brasil, 6th Romapoesia Festival, Rome
2002
Espetáculo Poético, Poemix Brasil, 6th Festival Romapoesia, Roma
2001
(Des)Encorpa – o corpo não mente, SESC Pompéia, São Paulo
Inquiry
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